So entsteht Ihre Badkeramik

Badkeramik ist ein wichtiger Bestandteil von Badezimmern, die in der heutigen Zeit in vielen verschiedenen Farben, Formen und Größen erhältlich sind. Dieser Ratgeber beschäftigt sich mit der Entstehung von Badkeramik und wie sie hergestellt wird. Heutzutage wird Badkeramik mithilfe moderner Technologien und Materialien produziert, um eine hohe Qualität und Langlebigkeit zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis

WC, Waschbecken, Bidet – vieles im Bad besteht aus Keramik. Wir benutzen die meisten dieser Objekte mehrmals täglich. Über die Zeit müssen sie dabei einiges mitmachen und den Anforderungen des Alltags standhalten. Badkeramik ist ein langlebiges Qualitätsprodukt. Es ist kaum auszudenken, wenn wir auf dieses hochwertige Material verzichten müssten. Die Geschichte der Keramik ist lang und geht viele tausend Jahre zurück. Doch wie entsteht heute eigentlich moderne Badkeramik? Am Anfang bedarf es Kalkstein und Quarzsand – und dann? Der Weg vom Rohstoff zum WC oder Waschbecken ist länger und mehr von Handarbeit geprägt, als viele vermuten.

Vom Entwurf am Computer über ein Gipsmodell bis hin zur Serienfertigung

Der Prozess vor der Serienfertigung von WC, Waschbecken oder Urinal ist bei den renommierten Herstellern wie Villeroy & Boch, Duravit, Alape, Keramag oder Laufen sehr ähnlich. Bevor die eigentliche Badkeramik entstehen kann, entsteht ein detaillierter Entwurf am Computer. Neben der optisch ansprechenden Form ist die Funktionalität natürlich sehr wichtig. Deshalb prüfen Techniker an dem Entwurf im Maßstab 1:1, ob sich das Design umsetzen lässt, ob Anschlussmaße stimmen und zum Beispiel bei WCs die Spülwirkung ausreichend stark ist. Dann wird mithilfe eines CAD-Programms und einer Fräsmaschine ein Arbeitsmodell aus einem Gipsblock geschnitten. Hier muss bereits an die spätere Fertigung und die vom Fachmann als „Schwindung“ bezeichnete Schrumpfung gedacht werden. Dabei verliert das Objekt beim Brennen einen Wasseranteil von etwa 10 Prozent. Das Gipsmodell muss deshalb um diesen Wert größer sein.

Wenn das Arbeitsmodell aus Gips alle Anforderungen erfüllt und die Entwickler zufriedenstellt, wird vom ihm ein Gipsabguss gemacht. Dabei handelt es sich um die Mutterform, mit dem die ersten echten Sanitärobjekte hergestellt werden – die Null-Serie, die ausgiebigen Tests unterzogen wird. Anschließend entsteht ein weiterer Abguss, dieses mal aus Kunststoff. Er wird als „Einrichtung“ bezeichnet und später während der Produktion dazu benutzt, bei Bedarf weitere Gipsformen zu gießen. Für die Herstellung von Badkeramik kommen die Rohstoffe Ton, Kaolin, Feldspat und Quarz zum Einsatz. Während Ton und Kaolin als plastisch formbare Materialien dienen, sorgen Feldspat und Quarz dafür, dass sich die Masse beim Brennen verdichtet.

Wie die Keramik-Masse in die Form kommt und anschließend getrocknet wird

Die Rohstoffe für die Badkeramik-Herstellung werden mit Wasser zum sogenannten „Gießschlicker“ zusammengemischt. Die breiige Masse wird nach Bedarf in die Gießhalle gepumpt und in Gießformen gefüllt. Sie sind deshalb aus Gips, weil sie der Masse bis zu 40 Prozent Wasser entziehen und damit für eine sofortige Verfestigung sorgen. Nach etwa 90 Minuten ist die Schicht an der Gipswand 12 Millimeter stark und der restliche Schlicker wird aus der Form abgelassen. Nach weiteren zwei Stunden ist der Formling so fest geworden, dass er herausgenommen werden kann. Jetzt werden die Montage-, Überlauf- und Spüllöcher gestochen und raue, unregelmäßige Flächen in Handarbeit mit feuchten Schwämmen geglättet. Anschließend muss die Badkeramik trocknen – langsam, damit nichts reißt oder bricht. Der Trocknungsprozess kann über Nacht oder mehrere Tage andauern. Dann werden Löcher nachgefräst, Kanten gebrochen oder Oberflächen nachgeglättet und das Objekt ist bereit für die Qualitätskontrolle.

Glasiert und gebrannt kommt die Badkeramik zum Kunden

Bevor WC oder Waschbecken fertig sind und gebrannt werden können, fehlt noch ein sehr wichtiger Schritt: das Auftragen der Glasur. Dadurch erhält die Badkeramik ihren schönen Glanz und eine Farbe. Ist das erledigt, geht es in den Brennofen mit verschieden heißen Zonen. Bei den darin ablaufenden chemischen und physikalischen Vorgängen erhält das Objekt die Gebrauchseigenschaften, die wir schätzen. Sie sehen, dass hochwertige Badkeramik kein Fließbandprodukt ist und trotz des technischen Fortschritts weiterhin viel Handarbeit in den Produkten steckt, was für eine gleichbleibend ausgezeichnete Qualität sorgt. Keramik wird seit mehreren tausend Jahren von Menschen hergestellt und Badkeramik gehört heute ohne Zweifel zu den nützlichsten Produkten des täglichen Lebens, zumal das Prinzip der Herstellung und die daraus resultierenden Produkte stetig weiterentwickelt werden. Ein gutes Beispiel dafür: Feinfeuerton und die Spahirkeramik von Laufen. Wie vielfältig und ästhetisch überzeugend Badkeramik sein kann, können Sie selbst bei MEGABAD erfahren. Sie sind herzlich dazu eingeladen, zu stöbern und zu entdecken!

Daniel Steinert

Über den Autor

Daniel ist schon seit 2013 Teil des MEGABAD-Teams. In dieser Zeit hat er die Sanitärbranche umfassend kennenlernen dürfen und viel Erfahrung gesammelt. Marken, Produkte, Einbauarten - Daniel kennt sich aus. Als gelernter Kommunikationsdesigner interessiert er sich besonders für neue Design-Trends und innovative Produkte.