Badewannen und ihre Materialien… (k)eine Wissenschaft für sich

Badewannen sind ein wichtiger Bestandteil jedes Badezimmers und bieten eine entspannende Möglichkeit, um den Stress des Tages abzubauen. Es gibt eine Vielzahl von Materialien, aus denen Badewannen hergestellt werden können, jedes mit eigenen Vor- und Nachteilen. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die verschiedenen Badewannenmaterialien und deren Eigenschaften vor.

Inhaltsverzeichnis

Badwannen aus Stahl-Emaille

Badewannen aus Stahl-Emaille sind von Natur aus relativ schwer, aber auch sehr robust und langlebig. Eine solche Badewanne steckt leichte Stöße und Kratzer gut weg. Auch Hitze kann ihr nichts anhaben. Obendrein gilt dieses aus Glas und Stahlblech gefertigte Material als UV-Beständig.

Der Begriff „Stahl“ mag sich sehr hart anhören, doch vergessen wir nicht die dazugehörige Emaille-Oberfläche. Die glänzt nicht nur schön, sondern fühlt sich angenehm glatt und sanft an. Die beiden Komponenten Stahl und Emaille werden getrennt voneinander hergestellt und erst im letzten Arbeitsschritt miteinander verbunden. Für die Erstellung wird der Stahl in speziellen Pressen mit einem Druck von bis zu 1.200 Tonnen in die gewünschte Form gebracht. Für die Herstellung von Emaille wird eine Glasschmelze benötigt. Die geformte Stahlwanne und das Emaille werden miteinander verbunden. Zunächst wird das Grundemail auf den Wannenrohling aufgespritzt und bei etwa 850 Grad Celsius eingebrannt. Durch die anschließende Deckemaillierung erhält die Wanne ihre endgültigen optischen und haptischen Eigenschaften. Stahl und Emaille sind nun so fest miteinander verbunden, dass sie sich mechanisch nicht mehr trennen lassen.

Badewannen aus Stahl-Emaille gelten als pflegeleicht und hygienisch. Das liegt schon alleine daran, dass diese Modelle so kratzfest sind. Bakterien haben es da schwer, sich festzusetzen – die porenfreie Oberfläche trägt ihren Teil dazu bei. Man kann auf die Verwendung aggressiver Reiniger verzichten – haushaltsübliche Mittel reichen vollkommen aus.

Eine Stahl-Badewanne fühlt sich relativ kalt an und nimmt die Raumtemperatur nicht so leicht an. Auch sagt man Stahl-Wannen nach, das warme Badewasser länger auf Temperatur zu halten. Grundsätzlich muss man auch wissen, dass Stahl-Emaille nicht so vielfältige Formen erlaubt wie eine aus Acryl gefertigte Badewanne.

Badewannen aus Acryl

Acryl-Badewannen sind viel leichter als die Modelle aus Stahl. Das vereinfacht die Montage und ermöglicht selbst dann einen Einbau, wenn Statik oder empfindliche Holzböden beachtet werden müssen. Die Herstellung einer Acrylbadewanne ähnelt der Herstellung einer Stahl-Emailbadewanne. Acrylbadewannen benötigen zunächst eine Form. Hier kann der Designer seiner Kreativität freien Lauf lassen. Zumindest innerhalb der Grenzen, die mit Acryl machbar sind.

Ein Vorteil ist aber die Natur des Materials, welches die Raumtemperatur leichter annimmt und sich daher wärmer anfühlt als Stahl-Emaille. Gegen heftigere Schläge ist Sanitär-Acryl unempfindlich, die Lebenszeit einer solchen Badewanne kann ohne weiteres mehr als 20 Jahre betragen. Ein Pluspunkt der Acryl-Wannen ist die gebotene Formenvielfalt. Die Auswahl ist hier bedeutend größer als bei den Stahl-Modellen, falls Sie sich also für eine Raumsparwanne interessieren, haben Sie hier mehr Möglichkeiten. Ansonsten nehmen sich Stahl-Badewannen und solche aus Sanitär-Acryl nicht viel. Beide Varianten haben ihre Vorzüge. Auffällig ist allerdings, dass sich die meisten Hersteller auf einen Werkstoff spezialisiert haben. Bette und Kaldewei setzen auf Stahl-Emaille. Bei der MEGABAD-Hausmarke, Duravit, DUSCHOLUX, Hoesch, Ideal Standard, Keramag und VitrA bevorzugt man Sanitär-Acryl.

Badewannen aus Quaryl

Eine Sonderrolle nimmt hier Villeroy & Boch ein, denn dort produziert man nicht nur Acryl-Wannen, sondern auch Modelle aus Quaryl. Quaryl ist ein eigener entwickelter Werkstoff, der laut Villeroy & Boch optimale Eigenschaften für Bade- und Duschwannen aufweist. Dieses porenfreie Material besteht aus Quarz und Acrylharz und hat von Natur aus eine rutschhemmende Wirkung. Ähnlich wie Sanitär-Acryl kann Quaryl in allen erdenklichen Formen hergestellt werden. Wie Stahl-Emaille gilt dieser Werkstoff als UV-beständig. Er fühlt sich warm und hautsympathisch an – und ist dank der porenfreien Oberfläche auch leicht zu reinigen. Villeroy & Boch unterstreicht auch die schalldämmende Wirkung dieser Modelle. Das beste aus beiden Welten also? Das könnte man durchaus so sagen, allerdings sind Quaryl-Wannen im Schnitt teurer als die Acryl- oder Stahl-Modelle.

Badewannen aus Mineralguss

Badewannen aus Mineralguss sind eine beliebte Wahl für moderne Badezimmer. Mineralguss ist ein Material, das aus verschiedenen mineralischen Rohstoffen hergestellt wird, die zu einem langlebigen und robusten Produkt verarbeitet werden. Im Gegensatz zu Badewannen aus Stahlemail und Acryl, die aus Platten hergestellt und tiefgezogen werden, werden Badewannen aus Mineralguss in einer Form gegossen. Es gibt aber auch Badewannen aus Mineralwerkstoff. Hier funktioniert die Herstellung ähnlich wie bei Acrylwannen.

Einer der Vorteile von Mineralguss ist seine hervorragende Wärmeleitfähigkeit, die dafür sorgt, dass das Wasser in der Badewanne länger warm bleibt. Darüber hinaus ist Mineralguss ein sehr pflegeleichtes Material und resistent gegenüber Kratzern, Abrieb und Flecken. Ein weiterer Vorteil von Mineralguss ist seine glatte und angenehme Oberfläche, die sich gut anfühlt und einfach zu reinigen ist. Zudem sind Badewannen aus Mineralguss in verschiedenen Formen und Größen erhältlich und können problemlos in jedes Badezimmer integriert werden.

Die verschiedenen Materialien im Vergleich

MATERIALVORTEILENACHTEILE

Stahl-Badewannen

  • Robust, stabil und langlebig
  • UV-beständig
  • Hitzebeständig
  • Angenehme und glatte Oberfläche
  • Besonders pflegeleicht und hygienisch
  • Verfärbt sich nicht
  • Formstabil
  • Relativ kaltes Material
  • Hält das Badewasser nicht so lange warm wie andere Materialien
  • Geringe Formenvielfalt

Acryl-Badewannen

  • Geringes Gewicht
  • Einfache Montage
  • Eine angenehme Oberfläche, die leicht die Raumtemperatur annimmt
  • Eine große Vielfalt an Marken und Formen
  • Empfindlich gegen Kratzer
  • Empfindlich bei aggressiven Reinigern
  • Weniger robust im Vergleich zu anderen Materialien
  • Material kann sich verfärben

Mineralguss-Badewannen

  • Hervorragende Wärmeleitung
  • Pflegeleicht und resistent gegenüber Kratzern
  • Glatte und angenehme Oberfläche
  • Eine große Auswahl an Formen
  • Sehr hohes Gewicht
  • Empfindlich bei Temperaturen höher als 60°
  • Material kann sich verfärben

Welches Material ist das Beste?

Die Wahl des Materials hängt davon ab, welche Anforderungen Sie an Ihre Badewanne haben.

  • Wenn Sie eine robuste Badewanne für Ihre Familie suchen, in der Kinder herumtollen ist Stahlemail eine gute Wahl. Auch farbige Badezusätze machen dem Material nichts aus.
  • Wenn Sie eine renovierungsfreundliche und erschwingliche Badewanne suchen, werden Sie bei Sanitäracryl-Wannen sicher fündig. Zusammen mit einem Wannenträger aus Hartschaum bleibt das Wasser in einer Acrylwanne besonders lange warm.
  • Soll die Badewanne jedoch ein besonders ausgefallenes Design und samtiger Oberfläche haben, sind Badewannen aus Mineralguss eine gute Wahl.

Daniel Steinert

Über den Autor

Daniel ist schon seit 2013 Teil des MEGABAD-Teams. In dieser Zeit hat er die Sanitärbranche umfassend kennenlernen dürfen und viel Erfahrung gesammelt. Marken, Produkte, Einbauarten - Daniel kennt sich aus. Als gelernter Kommunikationsdesigner interessiert er sich besonders für neue Design-Trends und innovative Produkte.