Ein intakter Siphon gewährleistet die Hygiene und Funktionalität im Bad und in der Küche. Daher müssen Sie den Siphon austauschen, wenn er nicht mehr richtig funktioniert, in die Jahre gekommen ist oder Sie eine optische Aufwertung wünschen. Unser Ratgeber erklärt, was ein Siphon ist und wie Sie den Wechsel korrekt vorbereiten und durchführen.
Inhaltsverzeichnis
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Wussten Sie, dass …
… viele neuere Siphons hygienischer sind als ältere, weil sie über Geruchsverschlüsse mit optimierter Dichtung verfügen?
Vor dem Austauschen: Was ist ein Siphon und wofür ist er da?
Mit etwas handwerklichem Geschick und ein paar Werkzeugen können Sie einen Siphon am Waschbecken schnell selbst austauschen. Doch schauen wir uns zuerst die Grundlagen an und klären, was ein Siphon genau ist, was er leistet und welche Arten es gibt.
Sie erinnern sich bestimmt an das gebogene Rohr unter dem Waschbecken oder unter der Spüle. Das ist ein Siphon. Das Rohrstück besteht entweder aus Metall oder Kunststoff und verbindet den Ablauf von Sanitärobjekten mit dem Abwasserrohr in der Wand.
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Die Aufgabe eines Siphons besteht darin, das Wasser im Bogen zu halten. Dadurch entsteht ein Wasserverschluss, der dafür sorgt, dass keine unangenehmen Gerüche und Gase aus der Kanalisation in den Raum gelangen.
Das sind die typischsten Arten (beide sind Winkelsiphons):
- Röhrensiphon: besteht aus einem u-förmigen oder s-förmigen Rohr und befindet sich meistens unter Waschbecken – einfach zu reinigen und sehr verbreitet.
- Flaschensiphon: hat eine bauchige Kammer wie bei einer Flasche und ist oft unter Waschtischen in modernen Bädern – kompakter als der Röhrensiphon.
Lesetipp: Den passenden Waschtisch finden – Maße, Normen und praktische Tipps.

Siphon richtig austauschen: So funktioniert es
Sie bemerken beispielsweise im Bad störende Gerüche? Das liegt vermutlich am Siphon. Aber es muss nicht heißen, dass Sie den Siphon unter dem Waschbecken direkt wechseln müssen. Die Kosten können Sie sich bei einer leichten Verstopfung eventuell sparen.
Versuchen Sie zuerst, den Siphon mit einem Pümpel freizubekommen. Läuft das Wasser weiterhin nicht richtig ab, reinigen Sie das Rohr mit einem entsprechenden Mittel. Oder Sie säubern den Siphon manuell – dafür müssen Sie ihn aber vorher abnehmen.
Hilft alles nichts? Dann müssen Sie den Siphon tatsächlich austauschen (lassen). Wichtig: Wenn Sie den Siphon unter dem Waschbecken in einer Mietwohnung wechseln möchten, sollten Sie vorab mit Ihrer Vermietung sprechen und eine Genehmigung einholen.
Lesetipp: Waschbecken fachgerecht montieren mit unserem DIY-Leitfaden.
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Diese Werkzeuge und Materialien brauchen Sie
Neben dem neuen Siphon benötigen Sie Dichtungen, ein Maßband, eine Rohrzange oder Wasserpumpenzange, einen Eimer, einen Lappen, Silikonfett und gegebenenfalls eine Säge. Optional sind Handschuhe, um die Haut zu schützen, eine Taschenlampe, um den Bereich unter dem Waschbecken oder der Spüle besser zu sehen, und Teflonband oder Hanf für eine mögliche zusätzliche Abdichtung.

Anleitung: Schritt für Schritt den Siphon austauschen
Es ist nicht zwingend nötig, aber vorsichtshalber können Sie das Wasser abdrehen. Stellen Sie den Eimer unter das Sanitärobjekt, bevor Sie mit den Arbeiten beginnen. Außerdem sollten Sie alle benötigten (und gegebenenfalls die optionalen) Utensilien bereitlegen.
Tipp: Machen Sie Fotos, um beim Einbau genau zu wissen, was wohin gehört.
- Alten Siphon entfernen: Lösen Sie die Schraubverbindungen mit der Rohrzange – einmal zur Ablaufgarnitur und zum Abflussrohr in der Wand. Jetzt können Sie das alte Modell vorsichtig abziehen. Und da die Anschlussstellen schon mal erreichbar sind, sollten Sie sie gleich reinigen. Wichtig: Ermitteln Sie den benötigten Durchmesser, um kein falsches Produkt zu kaufen.
- Neuen Siphon vorbereiten: Wie lang muss das Rohr sein, damit es zwischen den Abfluss des Waschbeckens oder der Spüle und das Abflussrohr passt? Achten Sie darauf, dass Siphons nicht mit der Wand abschließen, sondern mindestens 1,5 Zentimeter in das Abflussrohr ragen sollten. Messen Sie die Strecke genau aus und vergleichen Sie das Ergebnis mit dem gekauften Siphon. Sollte das neue Produkt zu groß sein, müssen Sie es mit der (Metall-)Säge zurechtschneiden.
- Siphon montieren: Lesen Sie in der mitgelieferten Anleitung nach, wie Sie den Siphon am besten austauschen. Normalerweise verbinden Sie ihn zunächst mit dem Anschluss in der Wand und danach mit dem Waschbecken oder der Spüle (meist über Quetschverbindungen). Schieben Sie das Rohrstück in die Wandöffnung, fetten Sie die Dichtung, setzen Sie sie ein und schrauben Sie alles fest – in der Regel mit einer integrierten Überwurfmutter. Nun stecken Sie das andere Ende in die Muffe des Abflusses am Waschbecken, setzen die gefettete Dichtung ein und verschrauben die Teile.
- Dichtigkeit prüfen: Es ist wichtig, dass nichts undicht ist, nachdem Sie den Siphon ausgetauscht haben. Um das zu überprüfen, lassen Sie das Wasser eine Weile lang laufen und beobachten die Verbindungen. Es tropft? Dann ergründen Sie das Problem, indem Sie sich anschauen, ob die Rohre richtig zusammengesteckt sind und die Dichtungsringe korrekt sitzen.
Tipp: Verwenden Sie Küchenpapier, um kleine Lecks sofort zu erkennen.


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Typische Fehler und wie Sie sie vermeiden
Es gehört zwar zu den einfacheren handwerklichen Arbeiten, den Siphon am Waschbecken auszutauschen, unnötige Kosten und Wasserschäden können trotzdem entstehen, wenn Sie Fehler machen. Darauf sollten Sie unbedingt achten:
- Falsche Größe oder Typ gewählt: Passt der Siphon nicht zum Abflussrohr oder Waschbeckenanschluss, haben Sie das Produkt umsonst gekauft. Um den Fehler zu vermeiden, sollten Sie alles ganz genau ausmessen und den alten Siphon mit in den Baumarkt nehmen.
- Dichtungen vergessen oder falsch gesetzt: Die Dichtung ist beim Wechseln des Siphons am Waschbecken entscheidend, um Undichtigkeiten und gegebenenfalls Wasserschäden zu verhindern. Achten Sie darauf, dass Dichtungen nie verkantet oder verdreht sind, und verwenden Sie die mitgelieferten Exemplare.
- Zu fest oder locker verschraubt: Sind die Überwurfmuttern zu fest, könnte die Dichtung gequetscht oder das Gewinde beschädigt werden. Zu lockere Muttern erhöhen wiederum das Risiko, dass der Siphon tropft. Normalerweise genügt es, wenn Sie sie handfest anziehen und leicht nachziehen – keinesfalls überdrehen.
Zudem sollten Sie alles gründlich reinigen. Denn durch alte Rückstände wie Schmutz oder Kalk an den Rohrenden können die Verbindungen undicht sein.
Wann sollten Sie einen Siphon von einem Handwerker austauschen lassen und welche Kosten entstehen dabei? Das bietet sich an, wenn Sie unsicher sind, es selbst gut erledigen zu können, wenn alte Rohrsysteme brüchig sind oder die Probleme nicht verschwinden.
Die Gesamtkosten für externe Unterstützung setzen sich meist aus dem neuen Siphon, weiteren Materialien, der Arbeitszeit und einer Anfahrtspauschale zusammen.
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