Beim Verlegen einer Wasserleitung müssen Sie von der richtigen Budgetplanung und Materialwahl über die optimale Leitungsführung bis hin zur Einhaltung geltender Normen verschiedene Aspekte berücksichtigen. Denn eine sorgfältig geplante Wasserinstallation bildet das Fundament eines funktionalen und nachhaltigen Badezimmers.
Inhaltsverzeichnis
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Wussten Sie, dass …
… moderne Wasserleitungen aus Materialien wie Kunststoff, Edelstahl oder Kupfer bestehen?
Wasserleitung verlegen: So gelingt Ihnen die Vorbereitung
Für eine komfortable und sichere Nutzung sanitärer Anlagen sind gut geplante und verlegte Wasserleitungen entscheidend. Dabei steht nicht nur die zuverlässige Wasserversorgung im Mittelpunkt – moderne Leitungen müssen energieeffizient, hygienisch und langlebig sein.
Je besser Sie planen, desto eher vermeiden Sie spätere Probleme wie Druckverluste, unschöne Geräusche, Leckagen oder Kalkablagerungen. Die wichtigste Frage lautet demnach: Worauf müssen Sie achten, bevor Sie Wasserleitungen verlegen?
Darf ich eine Wasserleitung selbst verlegen?
Wenn Sie einen Neubau oder eine Teilsanierung des Badezimmers planen, dürfen Sie sich auch der Wasserversorgung widmen. Denn in Deutschland ist es erlaubt, innerhalb des eigenen Hauses oder auf dem privaten Grundstück selbst Wasserleitungen zu verlegen.
Allerdings nicht ohne Einschränkungen, denn alle mit dem Wasserzähler verbundenen Leitungen und den Hauptwasseranschluss muss eine zugelassene Fachkraft verlegen. Um die anderen Leitungen und Armaturen dürfen Sie sich selbst kümmern.
Wichtig: Für Trinkwasserleitungen gibt es besondere Hygienevorschriften. Gewährleisten Sie, dass die verwendeten Leitungen für trinkbares Wasser vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) zugelassen sind – hier ist beispielsweise die DIN 1988 relevant.
Detaillierte Planung vor der Installation
Waschbecken, Dusche, WC, Badewanne: Welche Anschlüsse benötigen Sie? Kaltwasser-, Warmwasser- und Abwasserleitungen, unterschiedliche Dimensionierungen der Rohre, Wasserdruck und Strömungsverhalten – es gibt viel zu beachten.
Fertigen Sie einen exakten Verlegeplan an, der sich nach dem Badezimmer-Grundriss richtet. Dann wissen Sie, wo welche Wasserrohre und Anschlüsse relevant sind und welche Materialien sich anbieten. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich immer ein Fachbetrieb.
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Welche Materialien eignen sich für eine Wasserleitung?
Sie können aus verschiedenen Materialien wählen, wenn Sie Wasserleitungen verlegen wollen. Sie variieren je nach Einsatzbereich, Lebensdauer, Installationsanforderungen und Kosten. Wir stellen Ihnen die gängigsten vor.
Kupferrohre als Wasserleitung verlegen
Aufgrund der klaren Vorteile bieten sich Lösungen aus Kupfer vor allem für Haushalte und insbesondere für Trinkwasserleitungen an. Die Rohre sind korrosionsbeständig und damit sehr langlebig. Zudem punkten sie mit hygienischen Vorteilen (keine Bakterienbildung).
Allerdings sind Kupferrohre kostspielig und die Installation kann durch Lötarbeiten aufwendiger sein. Doch es gibt auch Verbindungsvarianten, die sich durch bloßes Stecken oder Pressen realisieren lassen.
Lesetipp: Sie möchten mehr zu den Kosten einer Badsanierung erfahren? Wir verraten Ihnen, womit Sie rechnen und worauf Sie achten sollten.
Polyethylenrohre: Wasserleitung mit Kunststoff verlegen
Bei hochwertigen und dennoch vergleichsweise günstigen Kunststoffrohren stoßen Sie oft auf Abkürzungen wie PEX und PE-HD. Gemeint sind Polyethylen-Lösungen, die ausgesprochen flexibel sind, sodass Sie die Rohre leicht verlegen und verbinden können.
Gerade PEX-Rohre (vernetztes Polyethylen) kommen häufig in Hausinstallationen vor. Sie überzeugen mit besonders hoher Flexibilität und Druckbeständigkeit und sind in der Regel sicher gegenüber Korrosion, Kalkablagerungen und hohen Temperaturen.
Tipp: Wenn Sie eine umweltfreundlichere Option suchen, bieten sich PP-Rohre (Polypropylen) an, da sie recycelbar sind.
Wann lohnen sich Edelstahlrohre?
Auch Rohre aus Edelstahl sind sehr robust und beständig gegen Korrosion. Zudem haben sie die gleichen hygienischen Vorteile wie Kupfer. Sie kommen oft in industriellen Bereichen zum Einsatz und vor allem dort, wo hohe Hygieneanforderungen bestehen.
Edelstahl ist härter als Kupfer. Deshalb ist die Sanitärinstallation noch schwieriger, sodass beim Verlegen der Wasserleitung beispielsweise Hilfe von Fachpersonal erforderlich ist – bis hin zum Hartlöten und zu Schweißarbeiten mit speziellem Werkzeug.
Tipp: Es gibt auch sogenannte Mehrschichtverbundrohre, die unterschiedliche Materialien und deren Vorteile in einem Produkt vereinen.
Kupferrohre
Ideal für sehr hohe Temperaturen von bis zu 90 Grad. Achtung: Bei einem pH-Wert unter 7,3 sind solche Rohre ungeeignet, weil das saure Wasser dann Kupfer herauslösen kann.


Polyethylenrohre
Kostengünstige Lösungen, die trotzdem langlebig sind und durch eine einfache Installation punkten. Achtung: Manche Varianten halten nur Temperaturen bis etwa 40 Grad stand. Für heißeres Wasser sollten Sie PEX-Rohre bevorzugen.
Edelstahlrohre
Bei extrem hohen Hygieneanforderungen wie in Krankenhäusern empfehlen sich Rohre aus Edelstahl. Achtung: Das Verlegen der Wasserleitungen kann sehr aufwendig sein.

So verlegen Sie Wasserleitungen selbst
Der bereits erwähnte Verlegeplan bildet Ihre theoretische Grundlage, indem er die wichtigsten Fragen beantwortet: Welche Wasserleitungen möchten Sie erneuern (wenn es sich um eine Renovierung handelt) und wo sollen die Leitungen verlaufen?
Tipp: Verlegen Sie Wasserleitungen möglichst senkrecht und auf kurzem Weg. Bei waagerechten Rohren sollten die Warmwasser- über den Kaltwasserleitungen liegen.
Fertigen Sie eine Liste mit allem an, das Sie für die Sanitärinstallation benötigen. Wir empfehlen:
- Rohre
- Druckminderer
- Absperrventile
- Rückflussventile
- Entlüftungsventile
- Warmwasserbereiter
- Verbindungsstücke
- Dichtungsmaterial
- Zirkulationspumpe
- Rohrisolierung
- Rohrschellen
- Verteiler
- Filter
Die notwendigen Werkzeuge richten sich auch nach dem Rohrmaterial, das Sie verwenden:
- Rohrschneider oder Rohrsägen
- Presswerkzeug oder Lötkolben
- Schraubenschlüssel und Rohrzange
- Gewindeschneider (für Metallrohre)
- Bohrmaschine und Dübel
- Wasserwaage und Maßband
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wasserleitungen zu verlegen: in der Wand (Unterputz) und vor der Wand (Aufputz) mit Rohrschellen. Sehr beliebt ist eine Vorwand, hinter der die Leitungen optisch verschwinden – zudem müssen Sie die Wand dafür nicht aufbrechen.
Lesetipp: Alles, was Sie zur Vorwandinstallation im Bad wissen müssen.
Hochwertiges Montagezubehör
Alles Wichtige, um Sanitärartikel einfach, sicher und professionell einzubauen und anzubringen.
Wasserrohre verlegen: Kurzanleitung
Zuerst schneiden Sie die Rohre zurecht und legen die Einzelteile an die vorgesehenen Stellen. Jetzt verbinden Sie sie und befestigen sie mit Rohrschellen. Metallene Leitungen sollten Sie erden, um beispielsweise Stromschläge und Kurzschlüsse zu vermeiden.
Zur Erinnerung: Den Wasseranschluss an den Zähler muss ein Fachbetrieb durchführen.
Wenn Sie die Rohre isolieren, vermeiden Sie gesundheitliche Risiken und gestalten Ihr Bad nachhaltiger. Durch isolierte Kaltwasserleitungen reduzieren Sie die Gefahr der Keim- und Kondensatbildung und isolierte Warmwasserleitungen senken den Energieverbrauch.
Sind alle Verbindungen richtig fest und ist alles absolut dicht? Überprüfen Sie Ihre Arbeit am Ende, um etwaige Probleme durch Lecks und Undichtigkeiten zu verhindern. Mit einem Druckprüfgerät können Sie die Dichtheit nach der Sanitärinstallation selbst testen.

Trinkwasserrohre verlegen: Darauf kommt es an
Verunreinigtes Trinkwasser kann gesundheitliche Folgen haben. Umso wichtiger ist es, bei Trinkwasserleitungen bestimmte Aspekte zu beachten. Die Rohre – meist Kunststoff, Kupfer oder Edelstahl – sind verglichen mit Ableitungen dünner und schmaler.
Warten Sie Leitungen für Trinkwasser regelmäßig, um Verunreinigungen und Ablagerungen rechtzeitig zu umgehen. Außerdem sollte ein regelmäßiger Wasserwechsel gewährleistet sein – das gelingt mit einem konstanten Wasserdurchlauf durch kurze Leitungswege.
Zur Erinnerung: Die Leitungen müssen vom DVGW zugelassen sein.
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Zukunftssichere Wasserinstallation im Badezimmer
Mit modernen Lösungen können Sie Wasser und Kosten sparen und den Komfort im Badezimmer deutlich erhöhen. Es gibt beispielsweise smarte Wasserzähler, die den Verbrauch in Echtzeit messen, sodass Sie Unstimmigkeiten schnell korrigieren können.
Intelligente Sensoren finden Lecks frühzeitig und unterbrechen die Wasserzufuhr bei Bedarf automatisch. Auch die Wasserqualität lässt sich kontinuierlich messen, sodass sich pH-Wert und Härtegrad immer im Normalbereich befinden und Schadstoffe erkannt werden.
Durchflussbegrenzer und smarte Armaturen passen den Wasserdruck an und verringern den Wasserverbrauch dadurch automatisch. Und mit Sensoren sorgen Sie dafür, dass nur dann Wasser fließt, wenn Sie es tatsächlich benötigen.
Nutzen Sie auch digitale Thermostate und clevere Durchlauferhitzer, um die Temperatur des Wassers energieeffizient zu regulieren und den Energieverbrauch nachhaltig zu senken. Intelligente Zirkulationspumpen sorgen dafür, dass Warmwasser sofort verfügbar ist.
Tipp: Denken Sie auch über Lösungen nach, die es Ihnen erlauben, Aspekte wie Temperatur, Wasserverbrauch und Wasserqualität bequem per App zu steuern und zu überwachen.











